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Wie funktioniert eine kieferorthopädische Therapie?

Grundlage: Zahnwurzel und Haltefasern

Die Zahnwurzel ist nicht direkt mit dem Kieferknochen verwachsen, sondern über Haltefasern mit dem Knochen verbunden.

Zähne sind somit fest und gleichzeitig etwas beweglich im Kiefer verankert. Diese Haltefasern dienen quasi als „Stoßdämpfer“. Sie gleichen z. B. Druck aus, der bei Kauen auf die Zähne einwirkt. Das schützt die Zähne und den Kieferknochen vor Schäden durch zu große Krafteinwirkung.

Umbauprozesse durch Druck

Über eine Zahnspange – egal ob fest oder herausnehmbar – wird über eine längere Zeit Druck auf den Zahn und die Haltefasern ausgeübt. Die Haltefasern werden an der einen Seite zusammengedrückt (Druckzone). Dort wird der Kieferknochen im Laufe der Zeit etwas abgebaut. An der anderen Seite werden die Haltefasern gedehnt (Zugzone). Das regt den Körper an, neue Knochensubstanz zu bilden. So werden die Zähne nach und nach in die gewünschte Richtung verschoben bzw. ändern ihre Position wie vorgesehen.

Veränderte Zahnstellung

Wichtig ist, dass ein schwacher Druck auf die Zähne und die Haltefasern einwirkt. Bei zu hoher Krafteinwirkung können die Zahnwurzeln geschädigt und der Knochenumbau behindert werden.

Außerdem ist für den Fortschritt der Behandlung ein dauerhafter, gleichmäßiger Druck notwendig.

Feste Zahnspangen sorgen automatisch dafür. Bei herausnehmbaren Zahnspangen ist es wichtig, dass sie ausreichend lange pro Tag getragen werden. Beide Zahnspangenarten werden regelmäßig nachgestellt, sobald sich die Zähne bewegt haben.

Erhaltungsphase (Retention)

Nach der Korrektur können sich die Zähne noch einige Zeit wieder in die alte, falsche Position zurückbewegen.

Daher wird im Anschluss an die kieferorthopädische Therapie meist eine Haltezahnspange bzw. für die Schneidezähne ein kleiner kieferorthopädischer Drahtbogen (Retainer) angepasst. Beide erhalten langfristig das erzielte Ergebnis.